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KURZE CHRONIK

 

 

Die folgenden Zeilen sind nur ein kurzer Ausschnitt aus der 120- seitigen Vereinschronik, die anlässlich des 100- jährigen Vereinbestehens im Jahr 2009 gedruckt wurde.

Einige wenige Restexemplare sind wohl noch vorhanden. Durch die begrenzte gedruckte Stückzahl sind immense Wertsteigerungen der Erstausgabe nicht ausgeschlossen.

 

Gründungsurkunde 1909Gründungsurkunde 1909

Am 21.09.1909 gründeten acht Queiser Sportfreunde den Turnverein Queis und Umgebung. Das links abgebildete Dokument zeigt die Gründungsurkunde des Sportvereins.

In den folgenden Jahren gelang es relativ schnell, sich turnerisch zu etablieren und in der Region das sportliche Können zu zeigen. Bis ins Jahr 1916 hinein wurde der Turnbetrieb aufrecht erhalten, bevor er kriegsbedingt eingestellt werden musste. Zehn Sportler, darunter mehrere Gründungsmitglieder, starben an den Fronten.

Mit der Wiederbelebung des Turnsportes im Frühjahr 1919 einher ging auch die Aufnahme in den "Arbeiter- und Turnerbund". In den folgenden Jahren gelang es dem Turnverein in eigener Initiative nicht nur die Nachwuchsausbildung zu forcieren, sondern sich auch das Turnequipment zuzulegen. Ebenfalls aus eigenen Mitteln- Queis bekam in seiner Historie selten was geschenkt- wurde 1921 die Vereinsfahne gestiftet.

In den 20er Jahren nahm der Verein nachweisbar an vier Arbeiter- und Turnfesten bzw. Arbeiterolympiaden teil (Leipzig, Frankfurt/M., Nürnberg, Breslau). Trotz aller turnerischer Ambitionen kam es aber 1926 zur Gründung einer neuen Sportabteilung: der Handballsektion. Ein Jahr zuvor hatte in Halle/ S. das erste Handball- Länderspiel Deutschlands stattgefunden und kurz darauf gründeten sich in der Region mehrere Handballsektionen. Der Turnbetrieb wurde parallel dazu aber noch für einige Jahrzehnte aufrecht erhalten.

Damals wurde Großfeldhandball auf Fußballplätzen gespielt. Da in Queis kein geeigneter Sportplatz zur Verfügung stand wurde er ab 1926 überwiegend in Eigenleistung auf dem Gelände der Gemeindekiesgrube zwischen den Ortsteilen Queis, Kockwitz, Klepzig und Wiedersdorf errichtet. 820 Kubikmeter Erdreich mussten bewegt werden- wie damals üblich in Handarbeit. Die Beteiligten schufen allerdings etwas, was auch heute noch vorhanden ist und genutzt wird.

19281928

Nach Errichtung des Sportfeldes nahm die junge Handballsektion einen Aufschwung. Unterbrochen wurde dieser Trend im Frühjahr 1933 durch die sich geänderte politische Situation: nach der Machtergreifung der NSDAP wurde der Verein verboten. Erst nach Darlegung, dass es sich um einen unpolitischen, weil rein sportlichen Verein handele, wurde er wieder zugelassen. Allerdings musste die Bestickung der Vereinsfahne 1934 modifiziert werden.

Bis zum Kriegsausbuch 1939 wurde der Handballsport weiter betrieben. Gespielt wurde zwischen Frühjahr und Herbst gegen regionale Gegner. Bereits in dieser Zeit gab es festgelegte taktische Aufstellungen, die erhalten geblieben sind.

Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde der Sportbetrieb erneut jäh unterbrochen. 14 Sportler verloren in diesem Krieg ihr junges Leben.

Im November 1945 wurde unter dem neuen Namen SG Queis das Vereinsleben wieder aktiviert. Gerade einmal 12 Spieler standen zu Beginn des Spieljahres 1946 zur Verfügung. Gegner in dieser ersten Saison nach dem Krieg waren Mannschaften aus dem Bereich des östlichen Saalkreises. Sportbekleidung war damals ein rares Gut und in den Jahren des Hungers fast schon ein Luxus, weil nicht lebensnotwendig. Trotzdem gelang es unter großen Schwierigkeiten, in den Spielbetrieb zurückzukehren und auch die Nachwuchsarbeit wieder zu intensivieren und später sogar auch eine Frauenmannschaft zu etablieren.

1948 fand das erste Nachkriegsturnier auf dem Queiser Sportplatz statt, es ist eine Tradition, die bis in die heutige Zeit fortgeführt wird.

Anfang der 50er Jahre hatte Queis dann endlich wieder zwei Handballmannschaften im Spielbetrieb. 1953 wurde der selbstständige Verein durch politischen Druck in die Betriebssportgemeinschaft Motor Hohenthurm integriert. In den folgenden 35 Jahren war man damit zwar formal nicht mehr eigenständig, aber als relativ autonome Sektion im Handballbereich doch relativ unabhängig. Positiv an dem Zusammenschluss war auf jeden Fall der Umstand, dass man nunmehr in der Lage war, den "Fuhrpark" des größeren Vereins mit zu nutzen. Wurden zuvor Auswärtsspiele mit dem Fahrrad oder im besten Fall mit einem Traktor und Anhänger absolviert, so waren nun auch bessere Transportmittel wie LKWs verfügbar. Trotzdem blieb die Anreiseproblematik in all den Jahren immer ein schwieriges Thema.

19591959

In den folgenden Jahren ging es sportlich nur langsam nach oben. Zumeist spielte Queis in der Saalkreisliga, vermerkt sind überwiegend Platzierungen im Mittelfeld. Mehrfach nahmen aber Spieler aus Queis an Einsätzen in Kreisauswahlmannschaften teil, die in den 50er Jahren oftmals gegen Mannschaften aus dem damaligen Westdeutschland absolviert wurden.

1959 betrat man bei den ersten Kreismeisterschaften im Hallenhandball neues Terrain. Es gelang auf Anhieb den Turniersieg zu erringen, allerdings wurden die später zu absolvierenden Aufstiegsspiele zur Bezirksliga nicht gewonnen.

Anfang der 60er Jahre gelang es Queis mehrfach, in der Kreisliga (damals bestehend aus Mannschaften der Kreise Halle und Saalkreis) vordere Plätze zu belegen und auch ab und zu die Relegationsspiele zum Aufstieg zu absolvieren- aber stets ohne Erfolg. Erst im Herbst 1965 wurde der Aufstieg in die Bezirksliga erreicht. Fast zeitgleich absolvierte man auch die Relegationsspiele für den Bezirksligaaufstieg im Hallenhandball, setzte sich hier aber nicht durch.

Queiser Team Ende der 60er JahreQueiser Team Ende der 60er Jahre

In der Großfeldliga stieg der Sportverein allerdings nach zwei Spielzeiten wieder ab und absolvierte die letzte Großfeldsaison in der Kreisliga. Die Großfeldära war Ende der 60 Jahre Deutschlandweit Geschichte. Die Zeit des Hallenhandballs begann- für Queis mit großen Schwierigkeiten verbunden, da man nie eine eigene Handballhalle sein Eigen nennen konnte- trotz einiger Pläne und Versprechungen. Einzig die 1969/ 70 in Eigenregie errichtete kleine Sporthalle in Klepzig war begrenzt zur handballerischen Ertüchtigung vorhanden.

Trotzdem gelang 1973 der Aufstieg in die Bezirksliga, die man aber auch nur für zwei Spielzeiten halten konnte. Doch bereits 1978 schaffte man den erneuten Aufstieg in die Bezirksliga. Kern dieser Mannschaft war die zuvor erfolgreiche Jugendmannschaft, die 1972 Bezirksmeister geworden war und sich danach im DDR- Maßstab mit den staatlich geförderten Handballvereinen messen konnte (und einen mehr als achtbaren 5. Platz belegte- bei 15 Teilnehmern).Urkunde 1982Urkunde 1982

Mit dieser Mannschaft gelangen Anfang der 80er Jahre einige überregionale Erfolge. Nach dem Sieg im Bezirkspokal spielte Queis 1982 im FDGB- Pokal gegen den Zweitligisten aus Freiberg und besiegte ihn in der 1. Pokalhauptrunde. Erst in der nächsten Runde war gegen ZAB Dessau- ebenfalls ein Zweitligist- Schluß. 1982 wurde man schließlich auch Bezirksmeister (siehe Urkunde), verlor aber die Aufstiegsspiele zur 2. Liga.

Bis 1988 spielte Queis zumeist im oberen Tabellenbereich der Bezirksliga, doch ausgerechnet in dem Jahr, in dem man als Traktor Queis wieder eigenständig wurde, stieg man ab. Allerdings gelang es auf Anhieb wieder in die Bezirksliga zurückzukehren- 1989, im 80. Jahr des Vereins und in dem Jahr, in dem auch andere große Veränderungen stattfanden.

1990 erfolgte die Rückbenennung in SG Queis und 1991 die Eingliederung in die Verbandsliga- Süd des Landes Sachsen- Anhalt. Bis zur Saison 1997/ 98 erreichte man zumeist Positionen im gesicherten Mittelfeld, doch dann ereilte den Verein der Abstieg in die Bezirksliga- Süd.

Es erfolgte ein personeller Umbruch, der dazu führte, dass es einige Zeit dauerte, bis Queis wieder um die Bezirksligameisterschaft mitspielen konnte. Nach mehreren Platzierungen im oberen Tabellenbereich gelang 2007 die Rückkehr in die Verbandsliga- Süd. In der ersten Saison musste die Mannschaft trotz einiger erstaunlicher Ergebnisse Lehrgeld zahlen und behielt die Klasse nur am grünen Tisch. Große Personalprobleme verhinderten allerdings eine dauerhafte Etablierung in dieser Spielklasse, nach zwei Jahren erfolgte ausgerechnet 2009- im 100. Jahr des Sportvereins- der Abstieg in die Bezirksliga. Auch hier gelang es nur sehr schwer wieder in Tritt zu kommen, wie die Saison 2009/ 10 bewies, die man nach einem schlechten Start nur im Mittelfeld beenden konnte. Im Pokal verlor man denkbar knapp in der Summe beider Finalspiele. Wesentlich besser verlief diese Saison für die zweite Queiser Mannschaft, die in die Kreisliga aufsteigen konnte.

2010/ 11 spielte die SG Queis bis in die Rückrunde hinein um den Staffelsieg mit, konnte sich aber am Saisonende "nur" über eine Bronzemedaille und den Bezirkspokalsieg freuen.

Auch in der nächsten Saison (2011/12) reichte es zu Bronze in der Liga. Im Pokal scheiterte man dagegen bereits im Halbfinale. In dieser Saison wurde auch der Spielbetrieb durch die zweite Mannschaft eingestellt, die sich zum Ende nochmals  im Mittelfeld der Kreisliga platzieren konnte.

In der Saison 2012/ 13 gab es anfangs Schwierigkeiten, auch durch die Verletzungen einiger Stammspieler. Trotzdem riss der Kontakt zur Tabellenspitze nie völlig ab und mit einer erstaunlichen Serie (nur eine Niederlage in den letzten 13 Spielen) gelang es, nach sechsjähriger Pause mal wieder den Bezirksmeistertitel zu erringen. Im Pokal war allerdings im Halbfinale Feierabend. 

Die Saison 2013/ 14 verlief ähnlich erfolgreich. Wieder war der Fokus vor allem auf den Bezirkspokal gerichtet, den die SG Queis dann auch tatsächlich nach zwei knappen Finalspielen gegen Landsberg II erringen konnte. In der Liga reichte es diesmal nach einigen Ausrutschern noch zu Platz 2- obwohl Queis einen Minuspunkt weniger hatte als in der vorjährigen Meistersaison. Immerhin wurden aber alle direkten Duelle gewonnen und auch das Torverhältnis war Dank der Abwehrleistung das Beste der Liga.

In der Saison 2014/ 15 kam die SG Queis sowohl in Meisterschaft als auch im Pokal jeweils auf Platz 2 ein. 2016 gelang es erneut, die Meisterschaft zu erringen, 2017 kam ein weiterer Bezirkspokalsieg hinzu. Im April 2019 war dann aber Schluss.

Zur Saison 2015/ 16 verstärkt erstmals seit den 1950er Jahren ein Handballfrauen- Team die SG Queis. Die neu formierte Mannschaft fügte sich bereits in den ersten  Spielzeiten im oberen Tabellenfeld der Bezirksliga ein.

Sektion Nordic WalkingSektion Nordic Walking

Neben den Handballern bildet die Sektion Nordic Walking (siehe Foto) seit 2004 ein sportliches Gegengewicht im Verein und stellt einen nicht unbeachtlichen Teil der Vereinsmitglieder. Die Sektion bietet jedermann die Chance zur sportlichen Betätigung. Ein Höhepunkt im Sportjahr der Nordic Walker ist die Winterwanderung.

Weiterhin gehören dem Verein Tischtennisspieler und Fußballer an, beide Sportarten werden aber nur im Freizeitbereich betrieben.

 

 

 

 

 

 

 

Seit Januar 2020 gehört die Sektion Gymnastik (ehemals Sportverein Jusenio Klepzig e.V.) zum Verein. Hier werden die Sportarten Aerobic/ Fitnesspower, Tanzsport, Bauch-Beine-Po, Sportgymnastik und seniorengerechte Gymnastik betrieben.